Passion Phal. violacea “Borneo” (bellina)

Manchmal wird man fanatisch, man sieht etwas, will es und bekommt es nicht. Nur ansehen erlaubt, alles weitere verboten!

So ging es Vater, als er zum ersten Mal eine bellina  live sah! Ende der 50er sah er einen Vortrag bei der DOG (Deutsche Orchideen Gesellschaft). Eine blühende Importpflanze stand dort auf dem Podium und der glückliche Besitzer hat 2 Stunden über diese Pflanze und die Art referiert.  

Eine bellina war damals in Deutschland käuflich nicht zu erwerben, selbst der Frankfurter Palmengarten hatte keine in seiner Sammlung. Der Botanische Garten in Würzburg allerdings war gut bestückt, gleich 3 Pflanzen konnte man dort bewundern, ein Grund für meine Eltern, Sonntags mal schnell mit dem Motorrad nach Würzburg zu fahren! Das letzte Stück über Landstraßen, die Autobahn war damals noch nicht fertig!

Sehen und haben wollen, wer kennt das nicht? Also: Bezugsquellen suche! In Amerika bei Arthur Fried Orchids wurden Sämlinge angeboten, umgerechnet ca.100 DM (wir reden von den 60ern, da war das noch verdammt viel Geld!). Gemeinsam mit einem Freund wurde dann bestellt, 4 Sämlinge,  jeder bekam 2. Die erste die dann blühte war die „Oma“. Sie war O-beinig, brachte bei der Bewertung Bronze und trug den Namen meiner Oma „Marie“. Die 2. ließ sich natürlich mehr Zeit, ein Jahr später blühte sie dann auch und das war ein echter Glücksgriff, super Form, super Farbe, bei der Bewertung bekam sie meinen Namen und schrammte mit 99 Punkten knapp an einer Goldmedallie vorbei.

Dann kam eine Anfrage vom Palmengarten. Auch dort wurde die Sammlung um bellinas aufgestockt, eine hatte eine riesige Samenkapsel. Da zur damaligen Zeit dort niemand aussäte bekam Vater die Kapsel angeboten: halbe/halbe, da sagt man natürlich nicht nein! Leider war sie leer.

Seitdem ging viel Zeit ins Land, mitlerweil sind wir bei der 7. Generation und können auf 50 unverkäufliche Zuchtpflanzen zurückgreifen.